Presseberichterstattung zum Delegationsbesuch am 28. Oktober 2013

Gießener Anzeiger vom 29.10.2013:

Schulkooperation mit Wenzhou unterzeichnet
29.10.2013 – GIESSEN

AUSTAUSCH Bereits im Sommer reisen Schüler der Gesamtschule Ost nach China

Zhang Zhihong vom Wenzhou Education Bureau und Heinz Kipp, Leiter des Staatlichen Schulamts, unterzeichnen den Rahmenvertrag für Schüleraustausch und weitere Kooperationsprojekte.  Foto: Docter

Zhang Zhihong vom Wenzhou Education Bureau und Heinz Kipp, Leiter des Staatlichen Schulamts, unterzeichnen den Rahmenvertrag für Schüleraustausch und weitere Kooperationsprojekte.
Foto: Docter

(fod). Geht man nach der Einwohnerzahl, könnten die Unterschiede zwischen Gießen und seiner chinesischen Partnerstadt Wenzhou kaum größer sein. Auf der einen Seite gerade mal knapp 80 000, auf der anderen mit Vororten sogar über neun Millionen. In der Metropole in Ost-China wird man es also ungleich schwerer haben, diejenigen 15 bis 20 Schüler auszuwählen, die im Sommer 2014 zu einem mehrwöchigen Schüleraustausch an die Gesamtschule Gießen-Ost (GGO) und die Kleinlindener Brüder-Grimm-Schule (BGS) kommen werden. Bereits im Frühjahr wird die gleiche Anzahl von Chinesisch-Schülern der beiden den umgekehrten Weg nach Wenzhou antreten.

Darauf sowie auf weitere Kooperationsprojekte verständigten sich gestern Vertreter aller Beteiligten mit der Unterzeichnung eines Rahmenvertrags zwischen dem Education Bureau in Wenzhou, das eine achtköpfige Delegation entsandt hatte, und dem Staatlichen Schulamt Gießen. Nachdem die GGO bereits seit zwei Jahren – also fast genauso lange wie die im Sommer 2011 geschlossene Städtepartnerschaft – eine Kooperation mit der Foreign Language School in Wenzhou unterhält, die in den Vertrag einfließt, vereinbarte gestern auch die BGS eine Zusammenarbeit mit der Wenzhou Middle School, wofür auf deutscher Seite Schulleiter Rainer Kries die Unterschrift leistete.

„Für unsere Stadt ist dieses Austauschprogramm etwas ganz Besonderes“, betonte Schuldezernentin Astrid Eibelshäuser. Sowohl für Gießen als Bildungsstadt und die beiden Schulen als auch für teilnehmende Schüler, denen die Möglichkeit eröffnet werde, „viele neue Erfahrungen zu machen“. Schulamtsdirektor Heinz Kipp, der den Rahmenvertrag mit seinem Gegenpart Zhang Zhihong unterzeichnete, sieht die Städtepartnerschaft „mit Leben gefüllt“, wenn mit dem Austausch nun „junge Menschen beider Seiten miteinander in Kontakt kommen“. Laut Zhang seien „die Aussichten für den Austausch unermesslich“, sprach er von dem „Beginn einer neuen Phase der Städtepartnerschaft“. Seine Ankündigung, die pädagogische Zusammenarbeit „in Zukunft weiter intensivieren“ zu wollen, dürften die Gastgeber nur zu gerne vernommen haben.

Eibelshäuser sprach allen Beteiligten, den Schulen wie auch ebenfalls anwesenden Mitgliedern des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Gießen-Wenzhou, für ihr Engagement den Dank der Stadt aus. Während Zhang umgekehrt für den „sehr herzlichen Empfang“ dankte, „ich fühle mich hier wie zuhause“. Dazu trugen sicherlich auch die beiden Liedvorträge bei, die Sechstklässler der GGO auf Deutsch und Englisch in der Schulbibliothek den Gästen darbrachten. Vorher waren dort zwischen beiden Seiten letzte Details geklärt worden.

Gießener Allgemeine Zeitung vom 29.10.2013:

Schüleraustausch mit Wenzhou geplant

Gießen (pd). Im kommenden Frühjahr wird eine Schülergruppe der Gesamtschule Gießen-Ost die »Foreign Language School« in Wenzhou besuchen. Der chinesische Gegenbesuch ist für den Juli geplant.

Der Schüleraustausch zwischen Gießen und Wenzhou ist besiegelt. Im Namen der deutschen und der chinesischen Delegation unterzeichnen Schulamtsdirektor Kipp (r.) und Zhang Zhihong das Abkommen.	(Foto: Schepp)

Der Schüleraustausch zwischen Gießen und Wenzhou ist besiegelt. Im Namen der deutschen und der chinesischen Delegation unterzeichnen Schulamtsdirektor Kipp (r.) und Zhang Zhihong das Abkommen. (Foto: Schepp)

»Wir werden die Städtepartnerschaft mit Leben füllen, wenn wir junge Menschen aus beiden Ländern zueinanderbringen«, sagte Schulamtsleiter Heinz Kipp am Montag bei der Unterzeichnung des Rahmenabkommens für ein Austauschprogramm mit Schulen der Gießener Partnerstadt Wenzhou.

Der Grundstein für konkrete Schulpartnerschaften war beim Besuch einer Delegation mit Vertretern von Schulamt und Gießener Schulen in Wenzhou vor zwei Jahren gelegt worden. Seitdem hat sich viel getan. Auch die Brüder-Grimm-Schule wird sich am Austauschprogramm mit der chinesischen Millionenstadt beteiligen. Partner der integrierten Gesamtschule in Kleinlinden ist die »Wenzhou Experimental Middleschool«. Ebenfalls in den Startlöchern steht die Friedrich-Feld-Schule. Der erste Austausch zwischen Schülern der kaufmännischen Berufsschule und chinesischen Jugendlichen sei für 2015 geplant, berichtete Schulleiterin Annette Greilich im GAZ-Gespräch.

Zu Beginn der kleinen Feierstunde in der Mediothk der Ostschule hatte Direktor Heribert Ohlig die chinesische Delegation vom »Wenzhou Education Bureau« sowie die Vertreter von Schulamt, Magistrat und Gießener Schulen begrüßt. Musikalisch eingestimmt auf die Vertiefung der Partnerschaft wurden die Gäste mit zwei Liedbeiträgen der GGO-Klasse 6c.

Mit der Unterzeichnung der Verträge werde die Städtepartnerschaft zwischen Gießen und Wenzhou »konkretisiert«, betonte Stadträtin Astrid Eibelshäuser, die den soeben beschlossenen Schüleraustausch als »etwas ganz Besonderes für unsere Stadt« bezeichnete. Die Schuldezernentin ging auch auf das Programm der chinesischen Delegation ein. Die Gäste aus Wenzhou hätten am Vormittag einen »vielfältigen Eindruck von den Gießener Schulen« gewinnen können. Besucht wurde unter anderem der Chinesischunterricht einer Klasse der Gesamtschule Ost. Bildungsprogramme dieser Art passten in besonderer Weise zu einer Stadt wie Gießen mit rund 17 000 Schülern.

Durch die Vertragsunterzeichnung beginne eine »neue Phase der Zusammenarbeit«, unterstrich der chinesische Delegationsleiter Zhang Zhihong. Der stellvertretende Leiter des »Wenzhou Education Bureau« – vergleichbar mit dem Staatlichen Schulamt – bezeichnete die pädagogische Zusammenarbeit der Schulen als sehr wichtig. »Ich hoffe, dass unsere Länder davon profitieren.«

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.