Beeindruckt von Wenzhou – Beitrag in der Gießener Allgemeinen vom 07.05.2025

Beeindruckt von Wenzhou
Bericht in der Gießener Allgemeinen vom 07.05.2025

Über den ersten Austausch seit fünf Jahren mit der chinesischen Partnerstadt Wenzhou berichten Schüler vor Lehrkräften, Organisatoren, Vertretern des Schulamts sowie OB Frank-Tilo Becher in der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten. © Red

Über den ersten Austausch seit fünf Jahren mit der chinesischen Partnerstadt Wenzhou berichten Schüler vor Lehrkräften, Organisatoren, Vertretern des Schulamts sowie OB Frank-Tilo Becher in der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten. © Red

Gießen (bf). Ein Schüleraustausch mit der chinesischen Partnerstadt Wenzhou ist etwas Besonderes. Bei ihrer Ankunft in der chinesischen Millionenmetropole erlebten kürzlich 35 Schülerinnen und Schüler aus Gießen, Hungen und Lollar eine imposante Begrüßungszeremonie. Im Bau der Foreign Language School wurden den Gästen perfekt einstudierte Choreografien vorgeführt.
Reflektionsgespräch nach der Rückkehr

Wenzhou, die Partnerstadt Gießens am Ostchinesischen Meer, zählt mit seinen Vororten 9,6 Millionen Einwohner. Wegen der Corona-Pandemie hatte der Austausch fünf Jahre lang nicht mehr stattfinden können, doch Anfang dieses Jahres kamen erstmals wieder Jugendliche aus Wenzhous Schulen nach Mittelhessen. Vom 4. bis 18. April fand daraufhin der Gegenbesuch aus Gießen statt. Im Nachgang dazu veranstaltete der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Gießen-Wenzhou, der in Kooperation mit den Gießener Schulen den Austausch seit 2014 organisiert, in der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten ein Reflektionsgespräch.

Neben Kerstin Gromes vom Staatlichen Schulamt und Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher waren auch einige der Schüler, Vereinsmitglieder und Lehrkräfte anwesend, die die Chinareise mitgemacht, organisiert und betreut haben.

Der Oberbürgermeister, der sich die Gelegenheit im April nicht entgehen ließ, die Partnerstadt zu besuchen, nannte Städtepartnerschaften ein wichtiges Element der Völkerverständigung. Auf chinesischer Seite gebe es eine große Wertschätzung dieser Verbindung. Vor allem bestehe ein großes Interesse an Austausch und Weiterentwicklung in den Bereichen Wissenschaft und Bildung. Gerade auch die Technische Hochschule Mittelhessen mit ihrem dualen System stoße in Wenzhou auf Neugier.

Stelzenlauf und Malerei ausprobiert

Katharina Schreiber von der Ricarda-Huch-Schule hatte einen Kurzfilm über die Reise erstellt. Die Aktivitäten reichten von choreografischen Übungen aus der chinesischen Oper über die Erprobung traditioneller chinesischer Sportarten wie Stelzenlaufen oder Kreiselpeitschen. Auch die Kunst der chinesischen Malerei wurde den Schülern nähergebracht, indem jeder seinen eigenen Fächer mit Pflaumenblüten verzieren durfte. Zudem wurde das Kochen mit dem Wok erprobt.

In einer lebhaften Rekapitulation der Chinareise gaben die Austauschschüler ihre persönlichen Eindrücke wieder. In den Gastfamilien fühlten sich die Schüler gut aufgenommen. Thematisiert wurde die Disziplin der chinesischen Schüler: Jede freie Minute werde zum Lernen genutzt. Aber auch die totale Überwachung des städtischen Raums beschäftigte die Jugendlichen. Der Grad der Digitalisierung, von bargeldloser Bezahlung bis hin zur automatischen Gesichtserkennung versetzte auch Oberbürgermeister Becher in Staunen. Die Frage, ob sich jemand vorstellen könne, einmal im Reich der Mitte zu arbeiten, bejahte eine Schülerin umgehend. Sie sei bereits dabei, die Sprache zu lernen.

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